Leipzig | 12.11.2017, 18:56 Uhr |
Junior Handling World Championship |
Junior-Handling World Championship 2017
Ein persönlicher Beitrag und Kommentar von Marc-Oliver Rehm
Bei mir ist es nun knapp sieben Jahre her, dass ich zum letzten Mal an diesem Wettbewerb teilnahm. Wenn ich mir die Teilnehmer und Ihre Hunde ansehe ist es immer noch ein sehr vertrautes Gefühl, wenn man acht Jahre lang mit etlichen Rassen in knapp zehn Ländern an diesem Wettkampf teilgenommen hat. Die persönlichen Begegnungen mit den Hundebesitzern, welche mir ihre Hunde für die Ausstellungen ausborgten, sind hier wohl die bleibenden Erinnerungen – viele Bekanntschaften daraus bestehen bis heute.
Der Wettbewerb um den besten Junior-Handler des Jahres 2017, die Junior Handling World Championship, war mir aufgrund der Entscheidung für den Richter sehr wichtig. Leider ist das JH ein Wettbewerb auf Ausstellungen, der von einigen Richtern nicht besonders gerne bewertet wird.
Es unterscheidet sich natürlich grundlegend vom üblichen phänotypischen Bewerten, da es hier um den Handlern, den Hundeführer, und die Beziehung zwischen Mensch und Tier geht. Umso erfreulicher empfand ich es, dass Liz Cartledge aus Groß-Britannien für das Finale gewonnen werden konnte. Sie ist meiner Meinung nicht nur eine der kompetentesten Junior-Handling Richterinnen der Welt, sondern auch eine, die mit Spaß an der Sache in den Wettbewerb geht. Sie vergleicht gekonnt das Befolgen der Regularien, aber auch die Beziehung und den Umgang von Handler und Hund.
Neben den Repräsentanten der FCI-Länder konnten auch jeweils drei Junior-Handler pro Tag in einem offenen Wettbewerb am großen Finale Sonntagabend teilnehmen. Lois Wilson, Gerard Jipping, Lisbeth Mach und Katja Rauhut schickten hier ihre besten Teilnehmer des jeweiligen Tages in das finale Richten von Frau Cartledge.
Das Niveau war hoch – grobe Fehler waren für mich nicht deutlich erkennbar, was im Finale aber auch eine Selbstverständlichkeit sein sollte.
Dennoch muss ich sagen, dass auch kein Handler so enorm herausstach wie es vor Jahren noch eine Romy Raeymakers oder Aleksandra Szydlowska taten, die zu den besten ihrer Zeit zählen. Die Shortlist, also die engere Auswahl, die Liz Cartledge traf beinhaltete sowohl Repräsentanten der Länder, als auch Jugendliche aus den offenen Wettbewerben. Vermutlich ob der Zeit wurde in der engeren Auswahl nur noch ein Dreieck verlangt, welches aber leider – eine Entwicklung über die Jahre hinweg – immer rundere Ecken zu bekommen scheint. Bei manchen Handlern ist das Dreieck vom Kreis kaum noch unterscheidbar.
Liz Cartledge, die Ehrenpräsidenten der Junior-Handling Association ist und 1999 Best in Show auf der Crufts richten durfte, entschied sich für die Repräsentantin aus Ungarn, die mit einem Afghanischen Windhund antrat. Meiner Einschätzung nach eine hervorragende Wahl, denn die Teilnehmerin zeigte sich nicht nur absolut regelkonform, sondern auch elegant und freundlich zum Hund.
Eine gute Aussicht für den Nachwuchs in der Kynologie.
Hier die Platzierungen
1. Platz Virág Mester (Ungarn)
2. Platz Bellarina Numrinen (Finnland)
3. Platz Letizia Folletti (Italien)
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